Unsere monatliche Andacht

"Ich glaub‘, die Welt ist nicht verloren. Wenn doch, dann sag‘s mir bitte nicht“

Lied: „Alle Märchen sind gelogen“ - Jolle

In einer Welt, die von Hass und Unmut, von Missgunst und Angst gesteuert wird, fällt es manchmal schwer den Optimismus nicht zu verlieren.

So viel Negativität, so viel Zukunftsangst, so viel Unmut und so vieles was wir eigentlich gerne verändern wollen würden und doch schaffen wir es nicht.

Da spielt nicht nur Angst vor Veränderung mit hinein, sondern ganz sicher auch die Müdigkeit. Die Müdigkeit einen Kampf zu kämpfen, der doch niemals gewonnen werden kann. Die Müdigkeit, dass niemand einem zuhören will, weil Du jung bist, weil Du weiblich gelesen bist, weil Du keine Erfahrung hast oder die anderen es besser wissen.

Und in genau dieser Welt werden uns immer wieder Märchen erzählt. Märchen von Pinocchio, der einen total unrealistischen Traum hatte und doch alles daran gesetzt hat, dass es klappt. Märchen von Rapunzel, die die Welt neu entdecken wollte und nicht mehr länger in der kleinen Welt ihrer Familie gefangen sein wollte. Märchen von Feen, die Wünsche erfüllen, Prinzessinnen, die sich stark machen und gegen das System auflehnen und von Kindern, die niemals erwachsenen werden. Es ist so schön an genau diesen Märchen festzuhalten. Daran zu glauben, dass unsere Welt vielleicht eines Tages ebenfalls so wunderbar und grenzenlos sein kann.

„Doch alle Märchen sind gelogen.“ - so singt es Jolle in ihrem Lied. Auch wenn dieser Satz hoffnungslos klingt, blickt sie trotzdem nur nach oben. Sie verliert die Hoffnung nicht und möchte dafür kämpfen, dass unsere Welt eine gerechtere wird.

Gott schickte seinen Sohn auf diese Welt. Er wusste genau, wie ungerecht sie ist und wie viel Leid herrscht. Und doch schickte er seinen Sohn, denn er wollte diese Erfahrungen selbst machen, er wollte verstehen, was passiert und er wollte Lösungen finden.

Und auch wenn weder Gott noch Jesus uns heute eine Lösung für alle Probleme der Erde vor die Füße werfen, so bin ich mir sicher, dass er unsere Ängste, unseren Unmut, unsere Negativität und auch unsere Hoffnung sieht. Er ist da und wird uns nicht verlassen. Er kämpft mit uns gemeinsam für eine gerechtere Welt, gibt uns Kraft für alle Herausforderungen, die uns in den Weg gelegt werden und er trägt uns auch durch schwere Zeiten, wenn wir keine Kraft mehr haben weiterzulaufen.

Gott ist ein Gerechter und Gütiger, ihm ist es wichtig, dass wir wissen, dass wir wissen, dass wir niemals alleine sind.

Und im den Worten aus dem oben genannten Lied abzuschließen:

„Mich zieht die Schwerkraft Richtung Boden—Und trotzdem schaue ich hoch.“

Amen—Josy Emilia Iding

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