Unsere monatliche Andacht

„Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne
ist?
Jeremia 23,23 (Monatsspruch September)

An manchen Tagen spüre ich diese Wärme in meinem Herzen. Ich spüre den Wind in den
Haaren, kann jede Kleinigkeit in der Natur wertschätzen und denke immer wieder daran, dass Gott mir in all dem nahe ist. Er ist mir nahe in meinen Mitmenschen. Er ist mir nahe in der Natur. Er ist mir nahe in allem was mich umgibt. Diese Tage geben mir ein gutes Gefühl. Ich weiß, dass ich niemals alleine bin und mein Leben einen Sinn hat.
Immer wieder werde ich daran erinnert, dass ich etwas auf dieser Erde erreichen möchte, dass ich die Welt ein kleines bisschen besser hinterlassen möchte, als ich sie vorgefunden habe.
Und dann sind da aber manchmal auch ganz andere Tage. Es gibt Tage an denen ich nur Leere spüre. Tage an denen mein Kopf wie vom Nebel verhüllt ist und ich gar nicht wirklich etwas von meiner Umgebung mitbekommen. Da sind Tage an denen mein Herz sich so schwer anfühlt und meine Gedanken nur um Negatives kreisen. Es gibt Tage an denen ich kein einziges Mal an Gott denke und vielleicht sogar daran zweifele, dass er wirklich da ist und mich liebt, denn manchmal liebe ich mich ja selbst nicht mal.
An diesen Tagen werde ich immer wieder daran erinnert, dass meine Taten „nur“ ein Tropfen auf dem heißen Stein sind, dass ich nichts tun kann gegen die Großkonzerne, die unsere Umwelt zerstören und Tiere töten.
Ich werde immer wieder daran erinnert, dass ich auch nur eine Person unter vielen bin und in ein paar Generationen werde ich vergessen sein. Diese Tage geben mir das Gefühl, dass alles was ich tue sinnlos und unnütz ist.
Doch mit dem Monatsspruch des Septembers sagt Gott uns ganz deutlich, dass er nicht nur der Gott ist, der nahe ist und spürbar, sondern, dass er auch ein Gott ist, der manchmal weit weg scheint.
Er gibt uns damit die Sicherheit, dass er immer da ist. Egal ob er fern oder nah ist, er ist immer da. Er lässt uns nicht alleine und seine Liebe wird auch niemals weniger. Egal wie blöd wir uns verhalten haben, welche abfälligen Gedanken wir in uns tragen, egal wie viel Stress wir empfinden, wie nett wir gestern noch zu unseren Kindern und Freund:innen waren. Gott ist immer an unserer Seite. Seine Liebe verringert sich nicht. Außerdem zeigt er uns damit, dass unser Leben nicht sinnlos sein kann. Wir sind ein geliebtes Kind Gottes und wir haben von ihm einen Auftrag auf der Welt. Wir bringen die Liebe und die Akzeptanz in die Welt und können andere Menschen genau diese Werte mitgeben und ich glaube, das ist schon ein großer Sinn.
Und vielleicht können wir alle die Welt ein bisschen besser machen indem wir Nächstenliebe, Akzeptanz und Wertschätzung allen gegenüber zeigen

Amen—Josy Emilia Iding

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